Postmeilensäulen
Wegevermessung nach August dem Starken
Monumentale Distanzsäulen wiesen nicht nur früher den Postkutschen den Weg, sondern vielfach bis heute in den Straßen der Region zu entdecken. Distanzsäulen aus Rochlitzer Porphyr bestehen in der Region heute noch in verschiedenen Orten.
Postmeilensäulen in der Region
Mit dem Aufschwung sächsischer Manufakturen wurden auch neue Verkehrswege verlangt. Nach der Generalverordnung vom 1. November 1721 unter August dem Starken sollten an den Poststraßen Meilensteine aufgestellt werden. Jede Stadt musste vor ihren Stadttoren monumentale, reich verzierte steinerne Säulen mit der Angabe der Entfernung einiger Städte und dem Wappen der Landesherren aufstellen.
Geithain besitzt heute noch zwei restaurierte Postsäulen. Sie wurden 1721 an den beiden für den Durchgangsverkehr für Fuhrwerke offenen Stadttoren aufgestellt.
In Rochlitz wurden 1723 zwei Postdistanzsäulen aufgestellt. Die Säule vor dem Obertor am Mühlplatz erhielt bei ihrer Erneuerung 1820 das königlich-sächsische Wappen. Da sie an ihrem ursprünglichen Platz durch den wachsenden Fuhrwerksverkehr arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, bekam sie, nachdem sie zwischenzeitlich in die Leipziger Straße versetzt wurde, 1972 ihren heutigen Standort in der Burgstraße/Ecke Hohe Gasse.
Die Säule vor dem Untertor verschwand 1865 nach einem Unfall mit einem Pferd aus dem Stadtgebiet. Dank der Initiative des Rochlitzer Geschichtsvereins e.V., einiger Sponsoren und Spender konnte sie 2007 wieder rekonstruiert auf dem heutigen Standort am Clemens-Pfau-Platz aufgestellt werden.
Penig besaß zwei Distanzsäulen. Von der einst an der Muldebrücke stehenden Säule ist nur wenig bekannt. Die andere stand seit dem Jahr 1736 oberhalb des Chemnitzer Stadttores am damaligen Topfanger. 1941 wurde sie von einem Fahrzeug gerammt und brach auseinander. Der Verbleib der Teile ist nicht bekannt. Daher wurde eine Imitation aus Rochlitzer Porphyr angefertigt und 1988 in einer kleinen Grünanlage an der Chemnitzer Straße aufgestellt.
Auch in Erlau wurde an der Poststraße Rochlitz-Mittweida im Jahre 1722 eine Ganzmeilensäule errichtet. Ein Reststück von ihr wurde 1908 im Gepülziger Wald gefunden und 1979 wieder in der Rochlitzer Straße aufgestellt. 2008 wurde sie durch eine Nachbildung ersetzt.