Kirche Claußnitz
Lehnkirche des Klosters Zschillen
Die Dorfkirche Claußnitz überrascht bei einem Besuch mit ihrer Größe. Während sie von außen hinter der mittelalterlichen Stützmauer des Kirchhofes eher klein wirkt, bietet sie in ihrem Innenraum Platz für 900 Personen.
Geschichte
Sie wurde um das Jahr 1200 auf Veranlassung des Klosters Zschillen (Wechselburg) erbaut und erstmalig in einer Urkunde von 1277 erwähnt. Die Kirche gehörte zu den Lehnkirchen vom einstigen Kloster Altzschillen. Das Quadrat in ihrem Altarraum stimmt mit dem Maß der Vierung der Basilika Wechselburg überein, ebenso der Grundriss des Kirchenschiffs mit deren Innenraum.
Die Kirchenbücher der Gemeinde sind lückenlos bis zum Jahre 1567 zurück vorhanden, da der damalige Pfarrer Georg Geisler diese während des 30jährigen Krieges mehrfach vor plündernden Soldaten rettete. Er brachte sie nach Mittweida in Sicherheit, wurde dabei jedoch einmal überfallen und starb an den Folgen der Misshandlungen. Ihm wurde ein Gedenkstein gesetzt, der heute in der Taufpforte der Kirche steht - ebenso wie eine wertvolle Truhe aus dieser Zeit. Sie ist in einem Stück aus einem ausgehöhlerten Baumstamm gearbeitet und bringt fünf bis sechs Zentner auf die Waage.
Das Kirchengebäude wurde im Stil der Spätgotik mit einzelnen romantischen Elementen wie dem Südportal oder dem Aufbau vom Gemeindeschiff und dem Chorraum errichtet. In der Zeit des Barock Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts wurden große bauliche Veränderungen durchgeführt. Man vergrößerte die Fenster, erneuerte die Inneneinrichtung und erweiterte das Gebäude selbst durch Treppen- und Logenanbauten.
Im Jahr 1951 und im Vorfeld der 700-Jahr-Feier 1977 wurde jeweils der Innenraum renoviert. Der Kirchturm wurde 1987 komplett renoviert und mit einer neuen Turmkrone versehen. In den 1990-er Jahren bekam die Kirche eine funkgesteuerte Turmuhr. Die Orgel wurde 2003/2004 komplett überholt und auf den ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Das Innere der Kirche erhielt in den Jahren 2011/2012 eine komplette Erneuerung und strahlt jetzt wieder in spätklassizistischer Fassung. Zuletzt wurde 2020 die Erneuerung des Glockenstuhls, die Überholung und Erneuerung der Glocken sowie die Komplettsanierung des Kirchendachs abgeschlossen.
Kontakt
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09236 Claußnitz